Projekt Kietz 23/24 – An Köpenicks altem Ufer
Ein Ensemble ehemaliger Fabrikgebäude mit herrlicher Wasserlage befindet sich am Ufer des Frauentogs im Fischerkietz von Köpenick. Der Fischerkietz ist einer der ältesten Siedlungskerne Berlins und befindet sich gegenüber der Schlossinsel. Hier ist die gesamte Entwicklung Köpenicks vom Fischerdorf zur „Waschküche Berlins“ und handwerklichem Produktionsstandort bis zum lebendigen Wohngebiet ablesbar.
Leistungen
- Architektenleistungen HOAI LP1-9
- Förderbeschaffung
- Finanzierungsbeschaffung
- Freianlagenplanung
- Haustechnik Ing.-Leistungen
Team
Dipl.-Ing. Stefan Klinkenberg
Dipl.-Ing. Iven Zach
Josef Schidowezki
Stefan Schirmer
Zahlen
Nutzfläche: 1.300 m²
Bauvolumen: 1,5 Mio €
Bauzeit: 2003/04
Die Gebäude, eine ehemalige Wäscherei, Tischlerei und Bootsbau wurden mit Mitteln aus dem Förderprogramm städtebaulicher Denkmalschutz umfassend saniert und zu Wohnungen und Gewerberäumen ausgebaut.
Die Familie des Bauherren, Herr Dr. R. Mühlenberg war seit der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Mauerbau 1961 auf dem Grundstück ansässig und hat die für Köpenick typischen Gewerbe betrieben.
Die vorgefundene Substanz entstand zwischen 1850 und 1900 in 6 Bauabschnitten und wurde in der Folgezeit immer wieder teilweise entstellenden Umbauten unterworfen. Die sehr vernachlässigten Gebäude waren durch Anbauten, Vordächer und andere Ergänzungen in ihrer Form kaum noch erkennbar. Sie wurden wieder in eine lesbare und eindeutige Form überführt. Dabei wurde ein denkmalpflegerisches Konzept zugrunde gelegt, das sich weniger an der Rekonstruktion bestimmter Bauphasen sondern an einem behutsamen Umgang mit der Substanz unter dem Stichwort „Weiterbauen“ orientiert.
Die Lage am Wasser und der Innenhof bieten ein hohes Nutzungspotential. Die Patina der alten Gebäude, das Material und die Farben wirken sehr echt.
Der Einsatz neuer Materialien ist auf Stahl, Holz und Stein reduziert. Die lackierten Oberflächen sind in einer Abstufung von Grautönen gehalten, so dass die Materialfarben der Ziegel-Sichtmauerwerksfassaden und des Holzes gut zum Ausdruck kommen. Es entstanden 13 hochwertige Wohn- und Gewerbeeinheiten.
Die Gestaltung der Außenanlagen erfolgte entlang der Verbindungslinie zwischen der Straße Kietz und dem Ufer und weist damit auf den eigentlichen Ursprung der Grundstücksnutzung hin.
Das Regenwasser wird in Mulden und Rigolen versickert.


